Wie an verschiedenen Stellen bereits am Tag des „Unfalls“ berichtet gab es am 10.04.2009 einen Großeinsatz der Feuerwehr an der Stachelhardt; eines Prallhangs der Sieg und somit wegen der Aufwinde bestens als Drachenfliegerrevier geeignet.
Seit einigen Jahren gibt es nun die Startrampe an besagter Stelle. Besonders bei gutem Wetter und im zeitigen Frühjahr zieht es die Flieger an den Wochenenden in Massen hier hin. Wer die Bilder sieht kann dies verstehen.
Vermutlich verhält es sich mit den Drachenfliegern ähnlich wie mit den Motorradfahrern im Bröltal welche auch am Anfang der Saison besonders risikofreudig und noch dazu ungeübt sind weshalb dann das Unfallrisiko steigt.
Der Einsatz fand wegen eines solchen Drachenfliegers statt der sich in einem Baum verfangen hatte. Er drohte nun abzustürzen. Zum Einsatz kamen mindestens 5 Löschzüge aus dem Umland und ein Hubschrauber der Höhenrettung.
Was den einen ihr Freizeitvergnügen ist den anderen bitterer Ernst: Lebensrettung!
Was mich nun bewegt hat waren im Grunde zwei Fragen:
Wer bezahlt den Einsatz?
War es wirklich nötig einen derartigen Aufwand zu betreiben?
Hierzu habe ich telefonisch mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Hennef Herrn Heinz-Peter Krämer gesprochen.
Laut Homepage Feuerwehr Hennef: Stachelhardt / Abgestürzter Gleitschirmflieger
Datum: 10.04.2009 - 14:47
Beteiligte Einheiten: Hennef, Blankenberg, Soeven, Höhenrettung BF Köln, RTH SAR, LZ Winterscheid, LZ Ruppichteroth
Gedächtnisprotokoll nach Telefongespräch mit Herrn Krämer dem Leiter der Feuerwehr Hennef!
Wer bezahlt den Einsatz an der Stachelhardt? „Keiner“
Welche Kosten sind entstanden? „Es sind keine Kosten entstanden weil es sich durchweg um freiwillige Helfer handelt!“
Sind diese nicht "gefrustet" ihre Freizeit für einen solchen Einsatz zu opfern? „Dann wären wir nicht bei der freiwilligen Feuerwehr. Wir machen das gerne“
Wer entschied das die ganzen Löschzüge vor Ort verbleiben? „Ich“
Etwa zeitgleich gab es einen Motorradunfall im Bröltal. Was wäre gewesen wenn dort ein Großeinsatz erforderlich geworden wäre: „Stellen Sie sich vor der Mann wäre abgestürzt nachdem ich einen Teil der Löschzüge fort geschickt hätte. Was würden sie mich dann hier wohl fragen?“
Hätten Sie dies verhindern können bzw. brauchten Sie dazu 5 Löschzüge und weitere Helfer? „Wir haben den Absturz ja verhindert“
Was ist denn mit den materiellen Kosten? Der Piepser geht
Unterbrechung durch Notruf. Herr Krämer wurde zu einem Einsatz gerufen.
Vielen Dank für die Auskünfte Herr Krämer. Und auch vielen Dank an all die anderen freiwilligen Helfer unserer Feuerwehren für ihren Selbstlosen Einsatz Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr!
Es ist wie man hier sieht eine äußerst schwierige Frage und niemand von uns möchte in der Haut des Verantwortlichen stecken. Die Vorwürfe muss er sich so oder so anhören. Bemerkenswert ist allerdings das wir schon einmal einen ähnlichen Einsatz an der Fliegerrampe hatten unter ziemlich gleichen Bedingungen und mit einem Großaufgebot an Hilfskräften.
Mein Kommentar: Es stellt sich meiner Meinung nach nicht die Frage nach was wäre wenn sondern schlicht nach der Verhältnismäßigkeit. Wer den Ort an der Stachelhardt kennt wird sich auch bewusst das hier nicht Quantität sondern Qualität zählt denn die Platzverhältnisse sind derart beengt das sich die Leute eher gegenseitig auf den Füßen stehen als sich zu ergänzen. Wir haben nun mal keine Bergwacht welche auf solche Einsätze spezialisiert wäre und da hilft es auch nicht so viel Helfer als möglich vor Ort zu bringen und zu halten.
Auf den Kosten bleiben zuletzt die Steuerzahler sitzen und auch dürfte es freiwilligen Helfern kaum einleuchten ein wohlverdientes Wochenende wegen einer „Luftnummer“ aufzugeben.
Weiterführender Artikel: Wer bezahlt den Feuerwehreinsatz nach einem Verkehrsunfall?
-wk-
Stachelhardt von Oben