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Die Wahnbachtalsperre wird von Freitag, 15. Mai, an wieder für die Trinkwasserversorgung genutzt. Dafür unterbricht der Wahnbachtalsperrenverband (WTV) den Probestau der Talsperre bis zum Vollstau. Für die Sanierung der Außenhautdichtung am Dammbauwerk war die Wahnbachtalsperre im vergangenen Jahr bis auf 17 Prozent Füllungsgrad leer gefahren worden. Seit Herbst 2008 wird die Talsperre mit Niederschlägen wieder gefüllt.

Seit der Sanierung werden die rund 800.000 Verbraucher in Bonn und Umgebung mit Grundwasser aus den beiden Grundwasserwerken in Hennef und Sankt Augustin-Meindorf versorgt. Vor der Sanierung sind sie mit Mischwasser aus der Talsperre und den Grundwasserwerken beliefert worden.

Die Trinkwasseraufbereitungsanlage für das Talsperrenwasser in Siegburg-Siegelsknippen wird nun wieder mit Mischwasser aus ca. 1.650 Kubikmeter Talsperrenwasser pro Stunde und bis zu 1.500 Kubikmeter Hennefer Grundwasser pro Stunde eingefahren. Mit 1.500 Kubikmeter Mischwasser pro Stunde wird vom Standort Siegelsknippen der östliche Rhein-Sieg-Kreis (Hennef, Neunkirchen-Seelscheid, Lohmar, Ruppichteroth, Eitorf und Windeck) versorgt. Die Restmenge von bis zu 1.650 Kubikmeter Mischwasser pro Stunde wird über die erste und dritte Hauptversorgungsleitung in das westlich von Siegburg-Siegelsknippen liegende Versorgungsgebiet  (Siegburg, Hennef, Sankt Augustin, Lohmar, Bonn-Beuel, Königswinter, Wachtberg, Grafschaft, Bad Neuenahr-Ahrweiler) abgegeben.

  

Wegen der zunächst im Probebetrieb geringeren Menge Talsperrenwasser kann nur die so genannte „Hochdruckzone“ mit Mischwasser aus Talsperrenwasser und Grundwasser versorgt werden, während die so genannte „Mitteldruckzone“ zunächst mit reinem Grundwasser aus dem Wasserwerk Sankt Augustin-Meindorf versorgt werden muss. Dies ist auch aufgrund einer weiteren Baumaßnahme im Wasserwerk Sankt Augustin-Meindorf für die nächsten Wochen so erforderlich.
Nach erfolgreichem Probebetrieb mit der Talsperrenwasseraufbereitung und Abschluss der Baumaßnahme im Wasserwerk Sankt Augustin-Meindorf kann ab Juli/August 2009 wieder die Standardmenge von ca. 3.500 Kubikmeter pro Stunde, entsprechend ca. 80.000 Kubikmeter pro Tag Talsperrenwasser aufbereitet werden, sodass dann auch wieder die „Mitteldruckzone“ mit Bonn, Rheinbach, Meckenheim und Alfter mit Mischwasser mit einem wesentlichen Teil Talsperrenwasser versorgt werden kann

Die Talsperrenaufsicht, die Bezirksregierung Köln, hat indes die Unterbrechung bis zum Vollstau genehmigt, damit bereits jetzt die Grundwasserwerke entlastet werden können. Die Wahnbachtalsperre musste seit vergangenen Herbst mit 34 Millionen Kubikmeter Wasser aus Niederschlägen aufgefüllt werden. Gespeist wird der Stauraum aus den Niederschlägen in dem 60 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet des Wahnbachs und seiner Nebenbäche nach einem ausgearbeiteten Wiedereinstauplan. Die Talsperre wird in einzelnen Lamellen aufgefüllt, die neue Dichtung überprüft und durch die Bezirksregierung Köln genehmigt, bevor die nächst höhere Lamelle angegangen wird. Permanent wird dann auch die Qualität des Trinkwassers überwacht.

Die Sanierung der Wahnbachtalsperre war notwendig geworden, weil die Asphaltaußenhautdichtung am Dammbauwerk der Wahnbachtalsperre undicht geworden war. Sie hatte 50 Jahre lang gehalten; im vergangenen Sommer aber musste sie erneuert werden. Auf 1500 Quadratmeter war die oberste Dichtungsschicht von sechs Zentimetern saniert worden. Im Juli waren die Bagger angerollt, vorab aber musste Wasser aus der Wahnbachtalsperre abgelassen werden.

Wahnbachtalsperre: Die Talsperre in Siegburg-Siegelsknippen ist mit mehr als 41 Millionen Kubikmeter Stauinhalt eine der größten Trinkwassertalsperren Deutschlands. Rund 800.000 Einwohner in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahr werden durch den Wahnbachtalsperrenverband mit Trinkwasser höchster Qualität versorgt. An 320 Tagen liefert der WTV täglich zwischen 100.000 und 130.000 Kubikmeter in das Versorgungsgebiet. Das entspricht einem Fußballfeld, das 26 Meter hoch mit Wasser gefüllt ist. An den anderen 45 Tagen werden noch größere Tagesmengen abgegeben.(vj)